Baden-Württemberg: Gute Aussichten für das Ländle

In Deutschlands drittgrößtem Bundesland lässt es sich bestens leben. Dichte Wälder, mit dem Bodensee einer der größten Süßwasserseen der Welt, attraktive Städte sowie innovativer Mittelstand und internationale Großunternehmen als spannende Arbeitgeber. Im Land der Tüftler und Häuslebauer liegt die Arbeitslosenquote Ende 2016 bei 3,6 Prozent, das verfügbare Einkommen je Einwohner beträgt durchschnittlich knapp 23.000 Euro. Die Wirtschaftskraft Baden-Württembergs beeinflusst den Wohnimmobilienmarkt. Die zuletzt starken Preiserhöhungen für Kauf und Miete konzentrieren sich vor allem auf die Ballungsgebiete. ohne-makler.net fasst den Markt im Ländle zusammen.

Kaufpreise in den Großstädten steigen weiter

Stuttgart, Ulm, Freiburg, Heidelberg … – in den Großstädten und auch den mittleren Städten haben die Kaufpreise während des Jahres 2016 weiter zugelegt. Die niedrigen Zinsen für Immobilienkredite machen städtische Wohnimmobilie als Wertanlage für Käufer und Bauherren besonders interessant. Seit dem Winter 2015 nahm der durchschnittliche Kaufpreis für neugebaute Eigentumswohnungen in den Großstädten um rund 3 Prozent zu, für Bestandsimmobilien um 3,7 Prozent. Besonders beachtenswert ist die Kaufpreisentwicklung von 2009 bis Ende 2016: Bestandseigentumswohnungen wurden um 41,4 Prozent teurer, neue Eigentumswohnungen um 44 Prozent. Während des gleichen Zeitraums stiegen die Preise für Einfamilienhäuser und Reihenmittelhäuser aus dem Bestand um vergleichsweise moderate 27,1 Prozent.

Mieten: Ballungsraum Stuttgart am teuersten

In den vergangenen Jahren wurde im Verhältnis zu den steigenden Einwohnerzahlen wenig gebaut, so dass im Bundesland der Wohnraum insgesamt knapp ist. Die hohen Einkommen und die niedrige Arbeitslosigkeit versetzen die Haushalte in die Lage, das vielerorts hohe und stetig steigende Mietniveau zu zahlen. Das Mietniveau der meisten Städte liegt deutlich über dem Durchschnitt deutscher Oberzentren. Mit Freiburg, Heidelberg und Ulm zählen drei Oberzentren zum kleinen Kreis der Großstädte, in denen im Schnitt eine zweistellige Erstbezugsmiete gezahlt wird. Heidelberg hat bereits eine Durchschnittsmiethöhe im Bereich der bundesweiten Top-Standorte erreicht. Im Landesdurchschnitt beträgt Ende 2016 der Quadratmeterpreis für Mietwohnungen 9,42 Euro. Stark aus dem Durchschnittsrahmen fällt Stuttgart: Die Mietpreise für Altbauwohnungen liegen bei knapp 13 Euro pro Quadratmeter, für Wohnungen aus dem Bestand bei 12,70 Euro, und für neu erbaute Wohnungen werden 14,10 Euro aufgerufen. Die Hausmieten sind auch in 2016 weitestgehend konstant geblieben. Über Regionen, Größen und Ausstattungen hinweg werden für Häuser um Durchschnitt 1.290 Euro Miete gezahlt.

Ausblick: Knapper Wohnraum in den Großstädten treibt Preise nach oben

In den kommenden 20 Jahren werden in den baden-württembergischen Großstädten, allen voran Stuttgart, die Einwohner- und Haushaltszahlen weiter steigen. Und da immer mehr Menschen in Single-Haushalten leben, wird der Wohnraumbedarf zusätzlich angeheizt. Kaufpreise und Miethöhen dürften ihren Zenit noch längst nicht erreicht haben.

(Quellen: Stiftung Warentest, Bundesverband deutscher Banken, Empirica, Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, IVD Süd)


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