Schleswig-Holstein: Im Süden und an den Küsten top

Verglichen mit dem Westen und Süden der Bundesrepublik ist Norddeutschland – mit Ausnahme der Metropolregion Hamburg – eher strukturschwach und dünn besiedelt. Plattes Land, Deiche, Schafe, Küsten und Leuchttürme – so das Bild der Menschen, die den hohen Norden nur wenig oder gar nicht kennen. Kann es in einer solchen Gegend überhaupt einen dynamischen Immobilienmarkt geben? Kann es nicht nur, sondern gibt es durchaus, wie die Marktbetrachtung von gute-makler.de für Schleswig-Holstein zeigt. Im „Land zwischen den Meeren” sorgen nicht nur der Hamburger Speckgürtel sowie die Städte Kiel und Lübeck für Kauf- und Mietpreise, die mit Stand Ende 2016 einhergehen mit der bundesweiten Entwicklung.

Positive Entwicklung der Bevölkerungszahlen

In Deutschlands zweitkleinstem Flächenland leben rund 2,84 Millionen Menschen, von denen sich knapp 460.000 für die Landeshauptstadt Kiel (ca. 247.000) und die Hansestadt Lübeck (ca. 213.000) entschieden haben. Die drittgrößte Stadt Flensburg kommt auf rund 86.000 und das zentral gelegene Neumünster auf etwa 76.800 Einwohner. Ansonsten ballt es sich zumeist in den Städten und Landkreisen rund um die Landesgrenze zu Hamburg. Die demografischen Zahlen für Schleswig-Holstein sind positiv, alle großen Städte und das Hamburger Umland verzeichnen weiterhin steigende Einwohnerzahlen, und auch in der Fläche dünnt das Land kaum aus.

Eigentumswohnungen: Von immens teuer bis moderat

In Kiel mit seinen Stadtteilen und seinem Umland werden Ende 2016 für Eigentumswohnungen (Bestand und Neubau) über alle Größen hinweg durchschnittlich 2.645 Euro verlangt. Im gleichen Maße sind es in Lübeck knapp 3.255 Euro. Der landesdurchschnittliche Quadratmeterpreis beträgt rund 2.900 Euro. Der fällt nicht zuletzt daher recht hoch aus, da Nordseeinseln wie Sylt (7.800 Euro), Föhr (5.650 Euro) und Amrum (5.300 Euro) sowie Ostsee-Idyllen wie Timmendorfer Strand (5.100 Euro) den Quadratmeterschnitt deutlich nach oben heben. Zum Vergleich: im nordseenahem Heide (knapp 21.500 Einwohner) werden etwas weniger als 1.300 Euro pro Quadratmeter verlangt.

Mietpreise auch innerhalb der Städte mit Unterschieden

8 Euro – das wird im Landesdurchschnitt in Schleswig-Holstein pro Quadratmeter an Wohnungsmiete (Mittelwert aus Bestand und Neubau) bezahlt. In Kiel sind es für Spitzenobjekte in Top-Lagen bis zu 14 Euro, für einfache Bestandswohnungen in weniger stark nachgefragten Regionen geht es runter auf 5,50 Euro. Um durchschnittlich sechs Prozent höher sind die Mieten im Großraum Lübeck. Insgesamt gilt, dass die Mieten in Kiel und Lübeck in ausgewählten beziehungsweise „angesagten” Lagen kontinuierlich steigen, ansonsten jedoch eine Konsolidierung stattfindet. Noch teurer als in den beiden Städten sind Mietwohnungen in den Städten mit direkter Nachbarschaft zu Hamburg.

Differenzierter Wohnungsmarkt

Der schleswig-holsteinische Markt für Wohnimmobilien muss, wie bei nahezu allen deutschen Flächenländern, differenziert betrachtet werden. Die Universitätsstädte Kiel und Lübeck profitieren primär von der starken Miet- und auch Kaufnachfrage jüngerer Menschen nach Ein- bis mittelgroßen Dreizimmerwohnungen. Während die Preise in den großen Städten und deren Einzugsgebiete sowie in den attraktiven Ferienregionen an Ost- und Nordsee steigen, sind die Preise auf dem Land stabil oder in einigen nördlichen Landkreisen geringfügig abnehmend. Insgesamt lässt sich ein sicherer Käufermarkt für Eigentumswohnungen in den Städten und auch für Einfamilienhäuser in der Fläche feststellen. Die Mieten ziehen im Landesschnitt gemäßigt an.

(Quellen: Statistisches Amt für Hamburg und Schleswig-Holstein, DG HYP, LBS)


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