NRW: Heterogene Entwicklung der Wohnungsmärkte

Deutschlands bevölkerungsreichstes Bundesland (rund 17,8 Millionen Einwohner) heißt Nordrhein-Westfalen, doch mit vollem Namen wird es wohl nur noch bei offiziellen Anlässen genannt. Oder in den Nachrichten. Ansonsten: NRW. NRW hat nicht nur das höchste Bruttoinlandsprodukt aller deutschen Bundesländer, sondern auch ein höheres als die Schweiz oder Schweden. Und das Bundesland ist Vielfalt pur: Pulsierende Städte, erholsame Landschaften und atemberaubende Natur, zahlreiche Heilbäder und Kulturorte, viel Wasser und nicht zuletzt der Ballungsraum „Ruhrpott” mit seinen rund 10 Millionen Einwohnern. Auch der Markt für Wohnimmobilien ist in NRW vielschichtiger als anderswo in Deutschland. Das Portal gute-makler.de beleuchtet den Stand Ende 2016.

Bevölkerung in Bewegung

Die Entwicklung der vergangenen Jahre in NRW geht weiter: Das Land gewinnt vor allem durch die anhaltende Zuwanderung aus dem Ausland an Bevölkerung. Die Menschen zieht es vorzugsweise in die Städte entlang der Rheinschiene zwischen Bonn und Duisburg sowie in das vordere Ostwestfalen. Auch Münster und Aachen mit ihren renommierten Hochschulen sind stark nachgefragt. Entsprechend steigen vielerorts die Mieten und Kaufpreise weiter an. Doch es gibt auch Regionen, in denen die Wohnkosten nur halb so hoch sind wie in den angesagten Städten und Gegenden.

Mehr Bautätigkeit durch Privatinvestoren

Seit dem historischen Tiefpunkt im Jahre 2009 steigen die Bautätigkeiten in NRW kontinuierlich an. Insbesondere freie Wohnungsunternehmen und Bauträger nutzen die niedrigen Zinsen und verbesserten Förderbedingungen und treiben den Bau öffentlich geförderter Mietwohnungen voran. Hingegen ziehen sie sich immer stärker aus dem Bau von Ein- und Zweifamilienhäusern zurück, da vor allem in den Ballungsgebieten das Angebot von verfügbaren Baugrundstücken knapp ist und die Kommunen den Bau von Mehrfamilienhäusern forcieren. Aktuell werden Zwei- und Dreiraumwohnungen am häufigsten gebaut, denn auch in NRW steigt die Zahl der Single- und Zwei-Personen-Haushalte.

Entwicklung der Mieten und Kaufpreise

NRWs größte Stadt Köln und die Landeshauptstadt Düsseldorf sind die Spitzenreiter bei den Mieten und dem Kauf von Eigentumswohnungen. In mehreren ländlichen Regionen und wirtschaftlich schwächeren Städten wie Gelsenkirchen und Bottrop sinken die Preise. Im Landesschnitt werden beim Wohnungskauf pro Quadratmeter rund 1.866 Euro gezahlt. Damit ist der Quadratmeterpreis für Wohnungen aller Größen gegenüber dem Vorjahreszeitraum um durchschnittlich 30 Euro gestiegen. Für Mietwohnungen werden im Schnitt 6,90 Euro pro Quadratmeter gezahlt – über alle Wohnungsgrößen und Landesteile hinweg. Das entspricht einer Steigerung innerhalb eines Jahres von rund 2,6 Prozent.

NRW ist stabil und nachgefragt

Die regional auseinandergehenden Bautätigkeiten und Bevölkerungsentwicklungen verstärken die Unterschiede zwischen den stark nachgefragten und den schrumpfenden Regionen. Die positive wirtschaftliche Entwicklung und die – trotz der im westdeutschen Bundesdurchschnitt relativ hohen Arbeitslosenquote von rund 7,5 Prozent – stabile Beschäftigung in NRW sorgen für einen insgesamt risikoarmen Markt für Wohnimmobilien. Das Bundesland steht bei Zuwanderern aus anderen Ländern und bei jungen Menschen aus vielen Teilen Deutschlands hoch im Kurs. Auch der Nordrhein-Westfale selbst zieht lieber innerhalb seines Landes um, bevor er sich entschließt, es ganz zu verlassen. Es wohnt und lebt sich gut in weiten Teilen NRWs – wenn auch nicht überall günstig.

(Quellen: NRW.BANK, WDR, RP, Statista)


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