Bremen: Der unterschätzte Standort
Die beiden Städte Bremen (rund 550.000 Einwohner) und Bremerhaven (113.000) sind durch 54 Kilometer niedersächsische Luftlinie voneinander getrennt. Doch zusammen bilden sie das Bundesland Freie Hansestadt Bremen – das kleinste Land der Bundesrepublik Deutschland. Der Zwei-Städte-Staat kämpft seit vielen Jahren mit aus dem Ruder gelaufenen öffentlichen Finanzen und der höchsten Pro-Kopf-Verschuldung der deutschen Bundesländer. Dabei ist das Land erfolgreich: Die Bremischen Häfen zählen zu den größten Container-Häfen der Welt, Bremen ist Sitz marktführender Unternehmen sowie weltweit anerkannter Standort für Weltraum- und Luftfahrtstechnologie und wichtiger Logistikknotenpunkt im globalen Warenhandel. Während das klamme Land von einigen Regionen Deutschlands kritisch beäugt wird, haben die Menschen und Unternehmen ein ausgeprägtes Maß an Identifikation und Verbundenheit zu beiden Städten. Das spiegelt auch der Markt für Wohnimmobilien wider, den gute-makler.de per Dezember 2016 zusammenfasst.
Spitzenwerte unter vergleichbaren Städten
Auch für das Land Bremen gilt: Die Metropolisierung und die Entwicklung zu Ein- und Zwei-Personen-Haushalten nehmen zu. Die steigende Wohnraumnachfrage setzt den Markt unter Druck, die seit langem niedrigen Zinsen und der weltweite Anlagedruck treiben die Preise zusätzlich nach oben. Wie in allen Städten aufwärts der 500.000er Einwohnerzahl muss sowohl bei den Kaufpreisen als auch bei den Mieten unterschieden werden zwischen Neubau (bis hin in die Spitzenpreise) und Bestand. Betrachtet man den Bremer Markt als Ganzes, weist dieser unter den in der Größe vergleichbaren Städten echte Spitzenwerte aus.
Kaufpreise für Eigentum mit deutlicher Preisschere
In der Stadt Bremen werden in begehrten Vierteln und in Wesernähe neugebaute Top-Wohnungen für mehr als 4.700 Euro pro Quadratmeter angeboten. Für Neubau- und Bestandswohnungen zusammen genommen werden durchschnittlich knapp 2.100 Euro pro Quadratmeter gezahlt, in Bremerhaven ist der Quadratmeterpreis mit rund 1.400 Euro erheblich niedriger. Auch bei den Preisen für Grundstücksflächen sind die Unterschiede zwischen den beiden Städten deutlich: Kostet der Quadratmeter in Bremerhaven durchschnittlich recht konstante 80,40 Euro, so sind es in Bremen 221 Euro – Tendenz steigend.
Stadt ist nicht gleich Stadt und Miete ist nicht gleich Miete
In Bremen werden für zentral gelegene Neubauwohnungen in der Spitze bis zu 15,60 Euro pro Quadratmeter an Miete gezahlt. Das durchschnittliche Quadratmetermietniveau liegt bei 11,20 Euro. Bestandswohnungen in gehobener bzw. bester Stadtlage werden ähnlich hoch vermietet. Auf alle Wohnungstypen, Wohnungsgrößen und Stadtteile umgelegt, beträgt der Quadratmetermietpreis aktuell 8,40 Euro, in Bremerhaven sind es 5,17 Euro.
Unterschiedliche Betrachtung auf Bremen und Bremerhaven
Bremerhaven reduziert die Wohnimmobilienzahlen des Landes Bremen deutlich. Zwar ist die Stadt Bremen im Norden nach Hamburg und Hannover hinsichtlich der Kosten für Wohnimmobilien zwar „nur” die Nummer drei, jedoch ist auch die „kleine Hansestadt” ein Top-Ten-Standort Deutschlands – und das können nicht viele Städte von sich behaupten. Vor allem die Stadt Bremen ist einer der unterschätztesten deutschen Standort für Wohnimmobilien überhaupt. Der Stadtstaat gilt als sicherer Markt für Wohnimmobilien.
(Quellen: Statistisches Bundesamt, Landesbausparkasse LBS, Weser Report, Wirtschaftsförderung Bremen GmbH)