Köln: Markt für Wohnimmobilien mit deutlichen Unterschieden
Die Menschen in Köln lieben ihre Stadt. Vor allem die dort Geborenen sehnen sich nach dem Bewahren von Überschaubarkeit und Gemütlichkeit und träumen zugleich von Kölns Aufstieg zur Metropole von Weltruf. Wirklich sicher, so macht es mit Blick von außen häufig den Eindruck, ist man sich in der Stadt nicht, in welche Richtung die Entwicklung denn nun gehen soll. Unterschiedliche Entwicklungen – das trifft auch auf den aktuellen Kölner Markt für Wohnimmobilien zu. Denn die ist eher untypisch für eine Großstadt in Deutschland. Quo vadis, Colonia? gute-makler.de fasst die Situation in der Domstadt zusammen.
Wie stark wächst Köln bis 2040?
Mit rund 1,07 Millionen ist Köln nach Berlin, Hamburg und München die Nummer vier unter Deutschlands Großstädten. Dass Nordrhein-Westfalens größte Stadt weiter wächst, ist unstrittig. Allerdings gehen die Wachstumsprognosen mitunter weit auseinander. Im Schnitt wird mit 1,2 Millionen Einwohnern im Jahre 2040 gerechnet. Experten fordern daher vorerst bis 2020 mindestens 6.200 zusätzliche Wohnungen pro Jahr – das ist ein Viertel mehr, als aktuell umgesetzt wird.
Die viele Stadtlagen sorgen für differentes Preisniveau
Die Kaufpreise für Neubau- und Bestandswohnungen sowie für Ein- und Zweifamilienhäuser sind in den vergangenen Jahren kontinuierlich gestiegen. Das jedoch nicht überall in Köln, denn die Vielfalt an Stadtlagen sorgt für Unterschiede beim Kaufpreisniveau. In den aktuell mittleren und einfachen Lagen sind die Kauf- und Mietpreise bereits seit 2014 weitestgehend stabil. In den als gut bis sehr gut bewerteten Lagen zeigen die Preisentwicklungen jedoch durchweg nach oben.
Rheinseite ist nicht gleich Rheinseite
Wohnen in Köln ist in den Innenstadtlagen am teuersten. Auf den Quadratmeter umgelegt werden hier für das gesamte Stadtgebiet die höchsten Grundpreise aufgerufen. Insgesamt sind die Immobilienpreise in den rechtsrheinischen Stadtteile Kölns günstiger als links vom Rhein. Allerdings ist flussseitig eine zunehmende Harmonisierung zu beobachten – die Zeiten der großen Unterschiede sind vorbei.
Der Kölner Markt Ende 2016
Der Anstieg der Neubaupreise hat sich beruhigt. Stiegen die Kaufpreise für Neubauwohnungen von 2010 bis 2011 noch um mehr als 17 Prozent, so sind es Ende 2016 gegenüber dem Vorjahr knapp 13 Prozent. Die Mieten für Neubauwohnungen betragen aktuell durchschnittlich rund 13 Euro pro Quadratmeter. Zum Vergleich: Den stärksten Anstieg der vergangenen Jahre verzeichnete 2011 mit einem durchschnittlichen Kaufpreis für Neubauwohnungen von 17,10 Prozent.
Stabile Entwicklungen ohne Spektakel
Köln zeigt sich als stabiler Markt, die starken Ausschläge anderer wachsender Städte sind hier nicht zu verzeichnen. Die Preise in Köln gehen seit Jahren kontinuierlich nach oben, ohne jedoch zu explodieren. Insgesamt ist von einem gesunden und spektakelfreien Markt für Wohnimmobilien die Rede, der sowohl Eigentümern als auch Mietern in naher Zukunft böse Überraschungen ersparen dürfte. Oder wie der Kölner zu sagen pflegt: „Et hätt noch immer jot jejange.”
(Quellen: Gutachterausschuss für Grundstückswerte der Stadt Köln, Institut der deutschen Wirtschaft Köln, Statista, Capital, Report-K)